Wenn die junge Mutter ihren Säugling zum ersten Mal lachen sieht, ist sie hin und weg. Sofort versucht sie, dass Kind ein weiteres Mal zum Lachen zu bringen. Sie bohrt vermutlich den Zeigefinger sanft in seinen kleinen weichen Bauch oder knuddelt seine pfirsichzarten Wangen.
Lacht der neue Erdbewohner, weil die Mutter lacht
oder ist es angeboren?
Er lacht, weil es in seinen Genen liegt, zu lachen. Doch die lächelnde Mutter trägt auch ihren Teil dazu bei, dass das Kleine sich amüsiert. Die Wissenschaft des Lachens, die Gelotologie (von griechisch, »das Lachen«) fand es heraus. Sie sagt, es sei natürlich bei einem gesunden Menschen, dass er auf witzige Situationen mit lachen reagiert. Kommen wir heil aus einer gefährlichen Situation heraus, dient lachen als Entlastung – wir sind erleichtert. Droht Streit, versucht der Mensch ihn durch lachen zu entschärfen. Bekommen wir plötzlich Angst, aus welchen Gründen auch immer, ist lachen der Versuch, die Angst zu verscheuchen. Im täglichen Miteinander signalisieren wir Sympathie und Einverständnis, wenn wir lachen.
Ist Lachen immer positiv?
Lachen muss nicht immer positiv sein. Der Mensch kennt genauso das bösartige, sarkastische Lachen. Oder das Auslachen. Es wird gerne in Gruppen eingesetzt, um einzelne Personen auszugrenzen. Das ist dann das hämische, kränkende Lachen.
Wir kennen daneben den Lachkrampf, der sowohl negativ als positiv besetzt sein kann. Wenn er zwanghaft, hysterisch, also psychotisch ist, muss er behandelt werden. Sollte man aus dem Lachen nicht mehr herauskommen, weil eine Situation wirklich saukomisch ist, tut es unserem Körper gut. Und wenn alle Mitlachen, ist das auch nicht mehr so peinlich!
Dass lachen wirklich »heil« machen kann, zeigen zahlreiche Studien. In vielen Krankenhäusern kommen Clowns in die Zimmer und heitern, die oft sehr kranken Kinder, auf. Nachweislich fördert es den Heilungsprozess.
Grundsätzlich fördert lachen unsere Gesundheit, auch wenn wir nicht krank sind. Es ist bekannt, dass lachen das Immunsystem stärkt. Eine starke Abwehr schützt vor Krankheiten.
Lachen setzt Endorphine frei – Neurotransmitter -, die aufputschend auf den Körper wirken. Es ist der gleiche Effekt, wie ihn Marathonläufer verspüren. Sie laufen und laufen und wollen gar nicht mehr aufhören zu laufen.
Auch das Herzkreislauf-System wird günstig durch lachen beeinflusst. Und wer kennt das nicht, vor lauter lachen tut einem der Bauch weh. Das kommt von den Bauchmuskeln – doch, wenn man länger und häufiger lacht, ist alles wieder gut. Der Bauch entkrampft sich und man erfährt eine wohltuende Entspannung. Diese Entspannung kann bis in die Blase hinein wirken – daher das Sprichwort, »sich vor Lachen in die Hose pinkeln«.
Gelotologen fanden heraus, dass lachen obendrein gegen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit hilft. Selbst Schmerzen würden nach einigen Minuten lachen schwächer. Man vermutet, dass der Körper ausgelöst durchs Lachen, vermehrt entzündungshemmende Stoffe produziert.
Es soll hier aber nicht unterschlagen werden, dass das Lachen auch schädlich sein kann. Nebenwirkungen wie Leistenbrüche, verschlucken von Gegenständen, die man im Munde hat, Blutergüsse im Bauchmuskel, auch Kopfschmerzen können vorkommen.
Die aufgeführten Nebenwirkungen treten allerdings ziemlich selten auf. Sie wurden nur erwähnt, um darauf aufmerksam zu machen, dass ungehemmtes lachen, welches nicht mehr kontrollierbar ist, unerfreuliche Folgen haben kann.
Fazit: Lachen ist gesundheitsfördernd. Man sollte so viel wie möglich lachen. Das trainiert die Mundwinkel. Mundwinkel die nach oben zeigen, halten ein Leben lang.
Merksatz: Wem das Wasser bis zum Hals steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen – vor allem sollte er nicht vergessen zu lachen, das lässt den Kopf oben.
Euer Dieter