Professor Ernst Gehmacher, ein Sozialwissenschaftler, arbeitet seit vierzig Jahren in der Glücksforschung. Sein Grundsatz: Glück kann jeder lernen. Sowohl der Einzelne als ganze Völker könnten das. Er sagt, „dass langfristig einzig glückliche Gesellschaften überleben“. Das ließe sich aus der Geschichte
der Menschheit ablesen, bis heute. Zivilisationen, Kulturen, funktionieren nur durch glückliche Bürger. Dieser soziale Zusammenhang sei ein universelles Merkmal. Gleichwohl, Glück sei für das Individuum dennoch nicht leicht zu erlangen und noch schwieriger zu bewahren.
Auf Spurensuche zum Glück
Wo finde ich als Einzelner mein Glück? Die Lust des Selbermachens wäre eine Möglichkeit. Ein persönlich gebackener Kuchen, ein selbst gebasteltes Vogelhaus, der eigenhändig gebaute Drachen, der zudem noch fliegt, die Begeisterung an einem geglückten Blumenbeet, sind hilfreich fürs Glück. Man verachte hier nicht die Macht der kleinen Dinge. Was es auch ist: Selbermachen bringt gute Laune und macht zufriedener. Versuchen Sie es. Sie können absolut nichts? Das gibt es nicht. Jeder kann was!
Das Glück wartet
Gehen Sie auf die Suche. Wo? Stöbern Sie nach Freunden, wenn es nur wenige oder keine gibt. Warten Sie nicht, bis man Sie anspricht, sprechen Sie an. Engagieren Sie sich ehrenamtlich. Arbeiten Sie mit an einer besseren Gesellschaft. Das Glück finden Sie nicht im exzessiven Leben. Alkohol und Drogen ergeben nur Rausch-Glück. Ist der Rausch weg, ist auch das Glück weg. Übrig bleibt nur ein Haufen schwer abbaubarer Gifte; der Körper ächzt, auf Dauer versagt er. Das ist miserables Glück!
Versuchen Sie es mit den drei F‘s, mit Fit, Freunde und Freude
• Fit: Mehr als 80 Prozent der über Fünfzigjährigen sind chronisch erkrankt. Eindeutig die Personen, die einsam und ungesund lebten. Wohingegen das lediglich 5 Prozent der Menschen betrifft, die sozial integriert sind, Spaß an der Arbeit haben und ein Hobby.
• Freunde: Menschen, die in Familien und Freundeskreis Beziehungen pflegen, besitzen die besten Chancen für ein „soziales Glück“ – man vertraut einander und alles ist verlässlicher.
Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.
Johann Wolfgang von Goethe
• Freude: Es ist das Einkommen und der materielle Besitz, der die Armen glücklicher zugleich die Reichen unglücklicher macht. Gehaltserhöhungen, Gewinne und Wirtschaftswachstum, fördern nur kurzfristig das Glück, aber nicht dauerhaft.
Geld kann tatsächlich beglücken: Wenn man es dringend braucht und dann bekommt. Aber wer durch immer mehr Geld immer glücklicher werden will, wird ebenso enttäuscht wie einer, der die Freude des Durstlöschens steigern will, indem er immer weiter trinkt.
Peter Hohl
Am Glück arbeiten
Meiden Sie folgenschwere süchtige Formen des Glücks. Wählen Sie solche, die Freude machen und nachhaltig sind.
Konzentrieren Sie sich auf die drei F‘s: Fit, Freunde und Freude.
Ja, Glück kann man lernen. Am besten, sie fangen sofort damit an.
Euer Dieter