Wenn Sie einen Schnuller fürs Baby kaufen möchten, stellt sich anfangs oft die Frage: Welches Material soll es denn sein? Welches Material? Ist das nicht egal? Bevor Sie urteilen, schauen Sie sich doch die Unterschiede an. Sie Schnuller gibt es Latex und Silikon.
Latex
Latex kommt aus der Natur. Es ist ein weißer Saft, der die Rinde von Gummibäumen schützt. Der Baum produziert ihn, um Verletzungen der Rinde zu reparieren. Der Mensch nutzt diesen Saft, um durch diverse Verfahren Gummi zu gewinnen. Dieses Gummi nimmt man auch für Baby-Schnuller. Dass die Schnuller einen Gelbstich haben, ist ein Hinweis auf ihren natürlichen Ursprung.
Latexschnuller sind besonders elastisch und reißfest. Angenehm weich und sie widerstehen den Beißerchen. Denn viele Kleinkinder mit Zähnen, besitzen die Neigung, auf den Schnullern herumzukauen.
Häufiges Abkochen und Sonnereinstrahlung lassen den Latexschnuller in kurzer Zeit altern. Die Schnuller werden brüchig, quellen auf und reißen schließlich. Sie sollten nach jeder Reinigung nachschauen, ob der Schnuller noch OK ist. Das ist schnell an den eben genannten Merkmalen zu erkennen. Länger als 1-2 Monate halten sie eh nicht. Sie könnten sich auch das Kaufdatum merken. Doch mit der Augenkontrolle sind Sie auf der sicheren Seite.
Silikon
Silikon ist den meisten vom Namen her bekannt. Er wird unter anderem in der Zahnmedizin und für Brustimplantate gebraucht. Silikon stellt man industriell her. Im Unterschied zu Latexschnullern ist er durchsichtig. Er riecht und schmeckt nach nichts. Der Silikonschnuller ist äußerst robust. Häufiges Auskochen, direktes Sonnenlicht oder Wärme, machen dem Schnuller nichts aus. Im Vergleich zu Latex also viel länger zu gebrauchen?
Allerdings so weich wie Latex ist Silikon nicht. Auch lässt er sich schneller kaputtbeißen. Wenn ein Silikonschnuller theoretisch auch länger aushält als einer aus Latex, empfiehlt es sich, aus hygienischen Gründen doch, ihn nach 4 bis 8 Wochen wegzutun. Bei Kleinen mit Zähnen, sollte Sie eher einen Schnuller aus Latex zu nehmen.
Schnuller oder nicht Schnuller?
Das ist immer wieder die Frage, wenn das Baby intensiv schreit und die Eltern weder ein noch aus wissen.
Was spricht für einen Nuckel?
Wenn alle Register gezogen sind und die Eltern oder die Babysitter nicht mehr weiter wissen, dann sollte man einen Schnuller zumindest erwägen. Wenn klar ist, dass das Kleine trocken ist, nichts am Magen oder Darm hat.
Und auch sonst nichts in Frage kommt: Dann her mit dem Ding! Wenn dann das Baby augenblicklich ruhig ist, war es sicherlich nicht verkehrt. Soviel Selbstbewusstsein sollten die Eltern haben.
Bei Frühchen ist es unter Umständen sogar angezeigt, einen Schnuller zu gebrauchen. Entsprechende Studien haben gezeigt, dass es durch den Einsatz eines Schnullers später einfacher war, es an den Flaschenschnuller zu gewöhnen.
Grundsätzlich schlafen Babys mit Schnuller zügiger ein und beruhigen sich auch eher.
Und was spricht gehen einen Schnuller?
Es gibt Studien, die wollen einen Nachweis dafür erbracht haben, dass Schnullerkinder häufiger an Infektionen leiden; vor allem an Mittelohrentzündungen. Ob es denn wirklich am Schnuller liegt? Tatsache ist wohl, dass Schnullerkinder aus sozial schwachen Familien überproportional an dieser Art Entzündungen leiden. Oft haben sie auch ein schwaches Immunsystem. Die Zusammenhänge scheinen eindeutig.
Durchaus einleuchtend sind Ohrentzündungen durch unsaubere Schnuller. Der Weg der Erreger, durch die sogenannte Ohrtrompete (Verbindung zwischen Rachen und Mittelohr), ist da schon plausibler.
Ein großes Problem, verursacht durch Dauerschnullern, sind Fehlentwicklungen bei Zähnen und Kiefer. Es sollte auch klar sein, dass das Kleine mit dem Schnuller im Mund übers Brabbeln nicht hinauskommt. Fürs Sprechen lernen müssen die Nuckel raus. Ohnehin, geht es ja nur um einen teilweisen Gebrauch der Schnuller. Sie sind nicht für den Dauereinsatz gedacht.
Welchen Schnuller soll ich kaufen?
Orientieren Sie sich an Tests. Tests beurteilen Design und Form. Erklären, für welches Alter welche Schnullergröße. Bewerten die Ergonomie, das heißt, der Schnuller muss vernünftig sitzen um Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers zu verhindern. Man testet die Sicherheit des Schnullers. Und zu guter Letzt, auch, ob die Nuckel frei von Schadstoffen sind.
Ab wann einen Schnuller?
Das lässt sich nicht per se beantworten. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Sowohl die der erfahrenen Frauen als auch die der Hebammen. Im Internet findet man Zahlen von ein paar Tagen, bis zu einigen Wochen.
Wie lange einen Schnuller geben?
Wenn man das Kind fragt, möglicherweise bis zum Schulanfang. Und außerhalb der Schule weiter nuckeln. Doch die Eltern sollten die Kinder so schnell wie möglich vom Schnuller entwöhnen. Das klapp am besten schrittweise. Nach und nach. Plötzliches Wegnehmen ist nur mit großem Geschrei verbunden und funktioniert auch nicht.
Fazit
Es gibt Dinge im Leben, und dazu zählt auch die Frage: Schnuller oder nicht Schnuller?, die werden immer kontrovers bleiben.
Fakt ist, wer verantwortungsvoll mit einem getesteten Schnuller umgeht, macht nichts falsch. Problematischer wäre es, wenn man dem Baby den Schnuller zum Dauergebrauch in den Mund steckt. Doch zur Beruhigung, sowohl der Eltern, als auch des Kindes, kann ein Schnuller durchaus nützlich sein.